Wie wird in der Ukraine Weihnachten gefeiert? Zwischen Tradition und Wandel
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Einführung
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Table of Content
Wie wird in der Ukraine Weihnachten gefeiert? Zwischen Tradition und Wandel
Weihnachten in der Ukraine – ein Fest, das tief in der Geschichte und Kultur des Landes verwurzelt ist, aber auch von den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte geprägt ist. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern, die Weihnachten am 25. Dezember feiern, orientiert sich die ukrainisch-orthodoxe Kirche, die die Mehrheit der Gläubigen vertritt, am julianischen Kalender und feiert Weihnachten am 7. Januar. Dieser Unterschied im Datum spiegelt die Komplexität der ukrainischen Weihnachtsfeierlichkeiten wider, die eine einzigartige Mischung aus traditionellen Bräuchen, religiösen Observanzen und modernen Einflüssen darstellen.
Die religiöse Dimension: Sviaty Vechir und Різдво (Rizdvo)
Der Heiligabend, in der Ukraine "Sviaty Vechir" (Святий Вечір) genannt, ist ein besonders wichtiger Tag. Er markiert den Beginn der Weihnachtszeit und ist von strengen Fastenregeln geprägt. Die Familie versammelt sich am Abend um einen festlich gedeckten Tisch, der "Sviaty Vechir" (Heiliger Abend) genannt wird. Dieser Tisch ist kein Ort des Überflusses, sondern der Besinnung und des Gedenkens. Traditionell werden zwölf Fastengerichte – symbolisch für die zwölf Apostel – serviert. Diese bestehen meist aus vegetarischen Speisen wie Kutya (eine Süßspeise aus Weizen, Honig und Mohn), Borschtsch (Rote-Bete-Suppe), Varenyky (gefüllte Teigtaschen), Pilze, und verschiedene Gemüsegerichte. Fleisch ist tabu, um die Fastenzeit zu respektieren.
Die Kutya spielt eine zentrale Rolle. Sie wird als erstes Gericht serviert und symbolisiert die Hoffnung auf eine reiche Ernte und das ewige Leben. Nach dem Essen wird oft die "Betlehemska zorya" (Betlehemsstern) aufgestellt, ein Stern aus Papier oder Stroh, der an die Geburt Jesu erinnert und an der Decke befestigt wird. In vielen Familien wird auch die Weihnachtsgeschichte gelesen oder vorgelesen. Die Atmosphäre ist geprägt von Ruhe, Besinnung und dem Gefühl der Gemeinschaft.
Am 7. Januar, dem eigentlichen Weihnachtstag (Різдво – Rizdvo), wird in der Kirche die Messe besucht. Die Gläubigen tragen oft traditionelle Kleidung, und die Kirchen sind festlich geschmückt. Nach dem Gottesdienst findet ein größeres Festmahl statt, bei dem nun auch Fleischgerichte erlaubt sind. Der Tisch ist reich gedeckt, und die Familie feiert gemeinsam. Geschenke werden traditionell am Weihnachtstag ausgetauscht, obwohl sich dieser Brauch in den letzten Jahren auch auf den 24. Dezember ausgeweitet hat.
Traditionelle Bräuche und Symbole:
Neben den religiösen Aspekten spielen auch zahlreiche traditionelle Bräuche eine wichtige Rolle bei den ukrainischen Weihnachtsfeiern. Dazu gehören:
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Verkleidung und "Koliadnyky": Vor allem Kinder und Jugendliche verkleiden sich traditionell als "Koliadnyky" (Колядники) und ziehen von Haus zu Haus. Sie singen Weihnachtslieder ("Koliadky" – Колядки), wünschen den Bewohnern ein frohes Weihnachtsfest und erhalten dafür kleine Geschenke oder Süßigkeiten. Diese Tradition ist ein wichtiger Bestandteil der ukrainischen Weihnachtskultur und vermittelt den Kindern die Werte der Gemeinschaft und des Teilens.
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"Shchedrivky": Ähnlich den "Koliadky" sind die "Shchedrivky" (Щедрівки) Weihnachtslieder, die ebenfalls von Haus zu Haus gesungen werden, jedoch mehr auf den Wunsch nach Wohlstand und Glück im neuen Jahr fokussiert sind.
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Die "Did Moroz" und "Snigurochka": Ähnlich dem Weihnachtsmann im Westen gibt es in der Ukraine den "Did Moroz" (Дід Мороз – Großvater Frost) und seine Enkelin "Snigurochka" (Снігуронька – Schneemädchen). Sie bringen den Kindern Geschenke und verkörpern den Zauber der Weihnachtszeit. Dieser Brauch hat sich in den letzten Jahrzehnten stärker verbreitet und ist stark vom russischen Einfluss geprägt.
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Weihnachtsbaumschmuck: Der Weihnachtsbaum, oft eine Fichte oder Tanne, wird traditionell mit selbstgemachtem Schmuck geschmückt. Dies kann aus Papier, Stroh, Nüssen, Äpfeln und anderen Naturmaterialien bestehen. In den Städten werden oft auch größere, öffentlich zugängliche Weihnachtsbäume aufgestellt.
Der Einfluss des Westens und der Wandel der Traditionen:
Die ukrainische Weihnachtskultur ist nicht statisch. Die zunehmende Globalisierung und der Kontakt mit westlichen Kulturen haben zu einem Wandel der Traditionen geführt. Immer mehr Ukrainer feiern Weihnachten auch am 25. Dezember, besonders in den Städten. Der Einfluss des westlichen Konsums und der Kommerzialisierung der Weihnachtszeit ist auch in der Ukraine spürbar. Die traditionellen Bräuche werden jedoch weiterhin gepflegt und stellen einen wichtigen Bestandteil der ukrainischen Identität dar. Der "Did Moroz" und "Snigurochka" haben beispielsweise an Popularität gewonnen, während die traditionellen "Koliadnyky" und "Shchedrivky" in ländlichen Gebieten immer noch stark lebendig sind.
Weihnachten in der Zeit des Krieges:
Der Krieg in der Ukraine hat die Weihnachtsfeierlichkeiten tiefgreifend beeinflusst. Viele Familien sind geflohen, haben ihre Häuser verloren oder Angehörige verloren. Das Fest wird in diesem Kontext von Trauer und Unsicherheit überschattet. Trotzdem versuchen die Ukrainer, die Traditionen aufrechtzuerhalten und ein Gefühl von Hoffnung und Gemeinschaft zu bewahren. Weihnachten wird inmitten von Krieg und Zerstörung zu einem Symbol der Widerstandsfähigkeit und des Glaubens an ein besseres Morgen. Die Weihnachtslieder, die traditionellen Gerichte und die familiäre Zusammenkunft bieten in diesen schwierigen Zeiten Halt und Trost. Die Solidarität und der Zusammenhalt in der Gesellschaft werden während der Weihnachtszeit besonders deutlich. Die Spendenaktionen und die Unterstützung der Flüchtlinge zeigen die Stärke des ukrainischen Geistes und die Bedeutung von Gemeinschaft und Mitgefühl.
Fazit:
Weihnachten in der Ukraine ist ein Fest mit einer reichen Geschichte und Tradition. Die Feierlichkeiten sind geprägt von einer einzigartigen Mischung aus religiösen Observanzen, traditionellen Bräuchen und modernen Einflüssen. Der Unterschied im Datum zwischen dem 7. Januar und dem 25. Dezember spiegelt die Komplexität der ukrainischen Gesellschaft wider und zeigt die Koexistenz verschiedener Traditionen und Glaubensvorstellungen. Der Krieg hat die Weihnachtsfeierlichkeiten tiefgreifend verändert, doch die Ukrainer halten an ihren Traditionen fest und finden in der Gemeinschaft und dem Glauben Trost und Hoffnung. Weihnachten in der Ukraine ist mehr als nur ein Fest; es ist ein Ausdruck der ukrainischen Identität, Widerstandsfähigkeit und des unerschütterlichen Glaubens an ein friedliches Morgen. Die Traditionen, die Bräuche und die tief verwurzelten Werte werden auch in Zukunft die Weihnachtsfeierlichkeiten in der Ukraine prägen und die kulturelle Identität des Landes bewahren.
Abschluss
Daher hoffen wir, dass dieser Artikel wertvolle Einblicke in Wie wird in der Ukraine Weihnachten gefeiert? Zwischen Tradition und Wandel bietet. Wir schätzen Ihre Aufmerksamkeit für unseren Artikel. Bis zum nächsten Artikel!